Im Westberlin der siebziger und achtziger Jahre wachsen Reinhard und Christian in einem idyllischen Außenbezirk auf. Beide kommen aus grundverschiedenen Welten; gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie – jeder auf seine Art – Außenseiter sind und sich in einer Gesellschaft zurechtfinden müssen, deren grundlegende Regeln sie nicht verstehen.

Reinhard stammt aus einer kleinbürgerlichen Handwerker­familie, wird aus dem Haus geworfen, als der Vater von seinem Schwulsein erfährt. Er lebt fortan auf der Straße, schnorrt sich im Berliner Tiergarten und in der Punkszene um den Bahnhof Zoo durch, wird Schützling eines bizarren Friedenauer Transvestiten. Christian, Sohn wohlhabender Eltern, findet trotz des richtigen Netzwerks und Bildungsgrads keinen Anschluss, gerät immer wieder an die falschen Frauen, die falschen Freunde, das falsche Leben.

Die Wege beider Protagonisten kreuzen sich in den entscheidenden Momenten ihrer Biografien, bis sie sich ein letztes Mal, Anfang der neunziger Jahre im wiedervereinigten Berlin, auf tragische Weise begegnen.

Jens Korthals erzählt die Geschichte zweier gegensätzlicher Männer – poetisch, verstörend, doch literarisch meisterhaft präsentiert.

Probekapitel