Wer die moderne Schwulenbewegung verstehen will, tut gut dran, ihre Anfänge zu erforschen. Die „Rote Zelle Schwul“ bietet
die beste Gelegenheit dazu.
Die Rote Zelle Schwul – kurz „RotZSchwul“ genannt – war eine Gruppe homosexueller Männer in Frankfurt am Main, die in der ersten Hälfte der siebziger Jahre für die Sichtbarmachung von Homosexualität und die Emanzipation bzw. Gleichberechtigung von Schwulen in Deutschland, insbesondere in Frankfurt am Main, kämpfte.
Die Gruppe um den Sexualwissenschaftler Martin Dannecker gründete sich nach dem Praunheim-Film Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt. und traf sich regelmäßig von 1971 bis 1975. Die Aktivisten organisierten u.a. die erste Homo-Demo der Stadt Frankfurt und waren bei der ersten bundesweiten Kundgebung in Münster mit dabei.
Jannis Plastargias begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, die er in Interviews und anhand zahlreicher Fotografien und Archivmaterial mit der Gegenwart verknüpft – ein subjektiver Bericht über eine revolutionäre Gruppe der westdeutschen Schwulenemanzipationsgeschichte.